2009/05/05

Shingai Shoniwa & Noisettes: Wild Young Hearts

Noch die catchy Gitarre von "Sister Rosetta" im Ohr? - it just blew me away, capture the spirit, sogar ein kleines Gitarrensolo hat dieser Song und nun das: "Wild Young Hearts" für die im Herzen jung gebliebenen?! Funky "Don't upset the rhythm" und jazzy "Sometimes" (wow), "So complicated". Das Blending wird fortgesetzt und sogar erweitert. Ein bisschen 60s Motown, "Never forget you" (hübsches Video auf Myspace), "24 hours" (Dusty lässt grüßen: 24 Hours from Tulsa), "Every now and then". Sogar Streicher. Dann doch noch ein kleiner Kracher: "Saturday Night". Das neue Album ist nicht mehr so hingebrettert wie die Songs der ersten Platte, das Styling ist jetzt auch nicht mehr einfach nur hip, das Design ist golden. Willkommen im Pop.
Grund für diese Wandlung ist der Wunsch, Shingai Shoniwas Stimme (Frontfrau und Bassistin) in all ihrer Vielfalt zu präsentieren. Das bedeutet: Stilmix und zwar einmal quer durch die Musikgeschichte. Die Frau hat also eine Wahnsinnsstimme und kann Jazz, Funk, Rock, Soul, Gospel und E-Gekreische. Kein Problem, aber nichts für Puristen. Dazu passt, dass Shingai, Gitarrist Dan Smith und Schlagzeuger Jamie Morrison gerne Pop covern: am liebsten, nachdem sie bekifft im Naturkundemuseum war Britney Spears, grins.

Wild Young Hearts, der Titeltrack vom neuen Album in einer Akustik-Version (auf Youtube gibts noch einige andere Aufnahmen, Soundqualität aber meistens nicht so prickelnd. Leider keine Songs auf last.fm, dafür bei myspace:


Den Bang Bang Club haben die drei gestern jedenfalls gerockt, Sauna triffts ziemlich. Letzter Song des Sets war "Children of the Revolution", hach. Pop, die Kunst des richtigen Zitats.
Leider werde ich die Yeah Yeah Yeahs morgen verpassen, der Auftritt gestern hatte aber stilistisch Karen O und stimmlich durchaus Beth Ditto Dimensionen. Vielleicht noch nicht ganz so sophisticated, aber Shoniwa meint ja auch, dass es nicht darum ginge, "trendy zu sein". Dieses Zitat verdanke ich übrigens Mustafa, dankeschön! Und was das trendy betrifft: der Pressetext lässt nicht unerwähnt, dass man auch ein paar Hotelzimmer zerlegt hätte bei den Aufnahmen zum Album. Pop frisst die Kinder der Revolution und mit ihnen sämtliche Rock 'n Roll Klischees. Aber ich steh ja drauf

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