2009/02/12

White Tiger von Aravind Adiga.

Munna Balram tries to escape the rooster cage. Davon handelt dieses Buch. Munna (= der Junge) kommt aus der Darkness Indiens und will die Seiten wechseln, er hat sich geschworen, das schwarze Fort, das über der Stadt thront, in der er aufwächst eines Tages zu betreten. Das einzige, was ihn ängstigt sind Eidechsen. Er ist namenlos geblieben, in einer Familie, in der die Großmutter die große Diktatorin gibt und die Männer scheinbar nur dazu da sind, gewinnbringend verheiratet zu werden und Geld zu verdienen. Auch Munna droht dieses Schicksal, doch er bricht aus dem rooster cage aus. Oder?
Das Buch verblüfft, weil es einem von Anfang an verrät, dass der Ich-Erzähler ein Mörder ist. Um dem Hamsterrad zu entfliehen, das hier von oben wie auch von unten zementiert wird, bedarf es drastischer Maßnahmen: Abnabelung von der Familie, Ermordung des Chefs und Umzug nach Bangalore geht, in die Stadt der Zukunft. Einzig ungeklärt bleibt, warum das Buch in Briefform geschrieben ist, anlässlich des Besuchs des chinesischen Staatsoberhauptes. Ansonsten ein großer Lesespaß.
Dazu gebloggt hat auch Lesekost.
Sir V.S. Naipaul, der Verfasser von "Area of Darkness" über Indien im NZZ Folio.
Weiterer Lesetipp aus Indien: Arundhati Roy "Der Gott der kleinen Dinge"

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