2008/12/20

Musik aus Neuseeland: Naked and Famous

Während es hier gerade Minusgrade hat, ist es auf der anderen Seite der Welt (ob das nun oben oder unten ist, ist bekanntlich eine Frage des Standpunkts) schönster Sommer und wie Herr Fry uns twitternd mitteilt, hat der Kakapo gerade Balzsaison und fällt alles an, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Hm. Man sollte dazu wissen, dass der Kakapo, ein flugunfähiger Papagei, sich so dämlich wie sonst noch was anstellt, wenns um die Fortpflanzung geht - er ist unter anderem deswegen vom Aussterben bedroht, weil sich Männchen und Weibchen meistens gar nicht finden! So groß ist Neuseeland ja nun auch wieder nicht ... (wunderbar nachzulesen übrigens bei Douglas Adams, Die letzten ihrer Art, was ich leider gerade nicht finde, sonst würde ichs natürlich zitieren ...) Und um gleich noch eine neuseeländische Besonderheit abzuhaken: hatte ich schon erwähnt, dass es in Neuseeland fast zehnmal so viel Schafe wie Menschen gibt? Beste Reisevorbereitung ist daher auch der Film "Black Sheep":

Während der Kakapo also am Aussterben ist - Achtung, Überleitung - gehts der neuseeländischen Musikszene (wiederum bezogen auf die Größe des Landes) ziemlich gut. Ein staatliches Förderprogramm unterstützt die musikalische Vielfalt mithilfe von Nachwuchsbandwettbewerben, aus denen übrigens schon die Black Seeds hervorgingen und dank den Datsuns, Fat Freddy's Drop oder The Checks sind die Inseln auch europäischen Musikfreunden ein Begriff (ganz zu schweigen von den unzähligen Bands, die zwecks Karriere nach London umsiedeln).
Eine Band, die es bei uns dagegen noch nicht gibt, und meine persönliche musikalische Reiseentdeckung ist The Naked and Famous.
The Naked and Famous, das sind Thom Powers, Alisa Xayalith, Aaron Short, Jordan Clark und Ben Knapp. Trotz besagter Musikförderung müssen sie nebenbei noch arbeiten, haben im letzten Jahr aber bereits zwei EPs rausgebracht, die es bei uns momentan nur über Youtube und Myspace zu hören gibt.
Die erste EP (Mai 2008) heißt This Machine und besticht vor allem durch zwei Tracks, Serenade, und Kill the little black dots, zwei Popsongs, die wie eine Mischung aus Belle&Sebastian und den YeahYeahYeahs klingen. Irgendwie zumindest. Auf der zweiten EP, No Light, heißt die erste Auskopplung Birds. Sowohl das Serenade-, wie auch das Birds-Video wurden von Special Problems abgedreht, wie auch Coverdesign und Webauftritt für eine sehr wohl kalkulierte Markenstrategie sprechen.
Apropos Marke und Style: dass Neuseeland durchaus auch designte Ecken hat (und nicht nur verschwitzte Extremsportler oder Rucksacktouristen) zu sehen auf flickr

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